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  string(5390) "Berlin (Deutschland), 3. November 2020 – Sind Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) unter Therapie einem erhöhten Infektions- und Erkrankungsrisiko ausgesetzt? Was tun, wenn ein CED-Patient an COVID-19 erkrankt? Tillotts hat die aktuellen Empfehlungen zur Behandlung der CED in Zeiten von Corona kurz zusammengefasst.

Die gute Nachricht vorweg: Generell haben CED-Patienten, so der internationale Konsens, kein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit SARS-CoV-2. Auch erkranken sie in Folge einer Infektion mit dem Virus nicht öfter oder schwerer an COVID-19. Beides gilt, sofern keine zusätzlichen Risikofaktoren vorliegen, wie etwa chronische Lungenerkrankungen oder Diabetes. Dennoch sollten CED-Patienten stets sorgfältig individuelle Schutzmaßnahmen ergreifen.[1],[2] Die AHA+L+A-Regeln (Abstand, Hygiene und Alltagsmaske plus Lüften und Corona-Warn-App) tragen zum Infektionsschutz bei.[3]

Befindet sich der CED-Patient in Therapie, kann das allgemeine Infektionsrisiko je nach Medikation erhöht sein. Vorwiegend lokal wirkende Standardmedikationen, wie Mesalazin/5-ASA oder Budesonid zur Behandlung von milder bis moderater Colitis ulcerosa, mikroskopischer Kolitis oder Morbus Crohn, gelten als unbedenklich. Auch Vedolizumab und Ustekinumab können weiter angewendet werden. JAK-Inhibitoren (Tofacitinib), COMBO-Therapien (anti-TNF/Immunsuppressivum) und Anti-TNF-Antikörper werden kritischer gesehen. Steroide (>20 mg/Tag) können das Infektionsrisiko potenziell steigern. [4]

Sollte man die CED-Therapie daher absetzen oder ändern? Nein, sagen die Experten der Europäischen Crohn- und Colitis-Organisation (ECCO)[5] sowie das Kompetenznetz Darmerkrankungen[6]. Denn im Falle eines Inflammationsschubs sei eine deutlich stärkere Verschlechterung des Immunsystems zu erwarten als bei Fortsetzung der Therapie. Risiken lassen sich dennoch reduzieren. So hat die American Gastroenterology Association (AGA) differenzierte Empfehlungen zusammengestellt, wie die Therapie bei CED-Patienten im Falle einer COVID-19-Erkrankung angepasst werden kann (Abb. 1).[2]

[caption id="attachment_5064" align="alignnone" width="800"]Die American Gastroenterology Association hat eine Übersicht erstellt, was Ärzte hinsichtlich verschiedener CED-Therapien bei milden, moderaten und schweren Verläufen einer COVID-19-Erkrankung beachten sollten. Quelle: Tillotts auf Basis von Empfehlungen der American Gastroenterology Association (Rubin D et al. Gastroenterology 2020;159:350–357) Die American Gastroenterology Association hat eine Übersicht erstellt, was Ärzte hinsichtlich verschiedener CED-Therapien bei milden, moderaten und schweren Verläufen einer COVID-19-Erkrankung beachten sollten. Quelle: Tillotts auf Basis von Empfehlungen der American Gastroenterology Association (Rubin D et al. Gastroenterology 2020;159:350–357)[/caption]

Demnach sollten bei bestehender COVID-19-Erkrankung Thiopurine und Methotrexat ausgesetzt werden. Der Einsatz von Biologika ist um 2 Wochen zu verzögern, um festzustellen, ob sich COVID-19 zurückbildet oder sich Rekonvaleszenz-Antikörpertiter gegen SARS-CoV-2 entwickeln; falls nicht, sind Biologika weiterhin auszusetzen. Steroide sollten reduziert bzw. ausgeschlichen und auf das lokal wirkende Budesonid umgestellt werden. CED-Therapien mit Mesalazin/5-ASA und Budesonid können und sollten fortgesetzt werden.[2]

[1] Stalmach A. et al. Addendum zu den S3-Leitlinien MC und CU; Z Gastroenterol 2020; 58: 672–692

[2] Rubin D et al. Gastroenterology 2020;159:350–357

[3] Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZGA); www.infektionsschutz.de. Letzter Abruf: 26.10.2020

[4] Rubin D et al. Gastroenterology 2020;159: 6-13.e6

[5] European Crohn’s and Colitis Organisation (ECCO); ecco-ibd.eu/publications/covid-19. Letzter Abruf: 26.10.2020

[6] Kompetenznetz Darmerkrankungen; www.kompetenznetz-darmerkrankungen.de. Letzter Abruf: 26.10.2020"
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