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  string(4982) "Berlin (Deutschland), 14. August 2023 – Infektionen mit Clostridioides-difficile-Bakterien können folgenreich sein. Viele CDI-Patienten berichten von einer dramatisch verschlechterten Lebensqualität – auf physischer, mentaler, emotionaler, sozialer und beruflicher Ebene.1 Besonders die Gefahr von Rezidiven macht ihnen auch nach Überwindung der Infektion noch lange Angst.1 Denn eine CDI kann tödlich enden. Eine kürzlich veröffentlichte populationsbasierte Studie aus Schweden zeigt, dass das Sterblichkeitsrisiko für CDI-Patienten im Vergleich zur Gesamtbevölkerung um fast das 7-fache erhöht war.2 

Erstmals wertete eine systematische Literaturrecherche die Erfahrungen von Patienten mit einer CDI aus. Grundlage waren insgesamt 21 Studien, die zwischen 2010 und 2021 veröffentlicht wurden und die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQoL) anhand etablierter Messinstrumente erhoben hatten (EQ-5D-3L, SF-36, SF-6D, PROMIS-GH, sowie CDI-spezifische Fragebögen wie Cdiff32 und CDIDaySyms).1 Die Betroffenen schätzten demnach die Auswirkungen einer CDI als verheerender ein als z.B. bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa.1 Die physischen und psychologischen Belastungen wurden teilweise als extrem erlebt.1 Akute CDI-Episoden wurden gar mit einem negativen EQ-5D-3L-Index-Wert als „schlimmer als der Tod“ bewertet.1 Mehr als die Hälfte der Betroffenen konnte nicht mehr arbeiten, viele fühlten sich sozial isoliert und hatten auch lange nach Überwindung der Infektion Angst vor drohenden Rezidiven.1

Eine Studie aus Schweden – eine der weltweit größten bevölkerungsbasierten Kohortenstudien mit sehr langer Beobachtungsdauer – verglich für die Jahre 2006-2019 die standardisierten Sterblichkeitsraten (SMR) von Personen mit CDI (n = 43.150) mit der Hintergrundpopulation (n = 355.172).2 Insgesamt starben 61,6 % der Personen mit CDI während des 14-jährigen Studienzeitraums, verglichen mit 28,8 % der Kontrollen (SMR = 6,8; 95 %-KI: 6,7–6,9).2 74,8 % der CDI-Patienten waren ≥ 65 Jahre alt, hatten einen höheren Charlson-Komorbiditäts-Score (Mittelwert 3,2 bzw. 1,6) und erhielten mehr Rezepte als Kontrollpersonen, insbesondere für Protonenpumpenhemmer (PPI) (71,5 % bzw. 45,7 %) und Antibiotika (97,1 % bzw. 85,8 %).2 Auch in den nach Geschlecht, Alter, Komorbiditätswerten und Medikamentennutzung differenziert betrachteten Subgruppen zeigte sich bei CDI immer noch ein durchschnittlich rund 4-fach erhöhtes Sterblichkeitsrisiko im Vergleich zu den jeweils angepassten Kontrollgruppen (IRR = 3,5; 95 %-KI: 3,3–3,6).2 Das Risiko, zu versterben, war im ersten Beobachtungsjahr mit rund 33,1 % vs. 4,1 % am höchsten, blieb jedoch auch in den darauffolgenden Jahren weiter erhöht.2

Die Studien unterstreichen die hohe Bedeutung der frühen Diagnose und konsequenten Behandlung einer symptomatischen CDI. International haben Fachgesellschaften wie die US-amerikanische IDSA/SHEA und die europäische ESCMID ihre Leitlinien zur CDI-Therapie in den letzten Jahren aktualisiert, bei der DGVS in Deutschland ist dies in Vorbereitung.3,4 Insgesamt zeichnet sich ab, dass es aus heutiger Sicht ein wesentliches Therapieziel ist, Rezidive einer CDI zu vermeiden. Als Therapie der 1. Wahl wird daher Fidaxomicin (Dificlir®) empfohlen3,4 – ein Antibiotikum, das sich spezifisch gegen Clostridioides-difficile-Bakterien richtet, dabei das Darm-Mikrobiom schont und somit auch das Rezidivrisiko senkt.5 Vancomycin gilt als Alternative.3,4

1 Armstrong E et al. Infect Dis Ther 2023;12(7):1775-1795

2 Boven A et al. Clin Microbiol Infect 2023;S1198-743X(23)00315-4

3 Johnson S et al. Clin Infect Dis 2021;73: e1029-e1044

4 Van Prehn J et al. Clin Microbiol Infect 2021; 27 (Suppl 2):S1-S21

5 Louie TJ et al. Clin Infect Dis 2012; 55 (Suppl 2):132-142"
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