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  string(5065) "Berlin (Deutschland), 22. August 2023 – Nosokomiale Diarrhöen sind mit signifikanter Morbidität und Mortalität behaftet, verlängern Krankenhausaufenthalte und verursachen erhebliche Kosten.1 Eine der häufigsten Ursachen sind Clostridioides-difficile-Infektionen (CDI), die oft auch ambulant erworben werden.1 Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) hat kürzlich die Konsultationsfassung zur aktualisierten S2k-Leitlinie veröffentlicht.1 Wie die Fachgesellschaften in den USA und in Europa empfiehlt die DGVS darin als präferierte Erstlinientherapie der CDI nun Fidaxomicin.1,2,3 



Die Inzidenz der nosokomialen C. difficile-Infektion in Deutschland ist mittlerweile doppelt so hoch wie diejenige für MRSA.1 Die Letalität ist zudem in den letzten Jahren erheblich gestiegen, möglicherweise auch aufgrund der zunehmenden Verbreitung hypervirulenter/epidemisch bedeutsamer Stämme, so die Autoren der Konsultationsfassung zur aktualisierten S2k-Leitlinie.1 Die durch CDI ausgelösten Mehrkosten in der stationären Versorgung in einem deutschen Krankenhaus lägen zwischen 5.000 und 10.000 Euro pro Fall.1 Daher sollen u. a. auch Clostridioides-difficile-Bakterien als infektiöse Ursache einer nosokomialen Diarrhö frühzeitig im Rahmen der primären Labordiagnostik abgeklärt werden.1

Der Nachweis bzw. der Ausschluss von C. difficile hat unmittelbare Konsequenzen für spezifische Therapie- und Hygienemaßnahmen.1 Supportiv sollten bei Vorliegen einer nosokomialen Gastroenteritis Volumen und Elektrolyte substituiert werden.1 Bei Verdacht auf bzw. bestätigter CDI sollten Antibiotika,  Motilitätshemmer inkl. Opiaten sowie Protonenpumpeninhibitoren möglichst abgesetzt werden.1 Nur bei Patienten ohne Risikofaktoren und leichtem Krankheitsbild kann nach Absetzen des auslösenden Antibiotikums bei engmaschiger klinischer Beobachtung auf eine Therapie verzichtet werden.1 In allen anderen Fällen sollte rasch gehandelt werden. Die Einschätzung des Rezidivrisikos hat dabei entscheidenden Einfluss auf die Therapie.1

Fidaxomicin: Niedrige Rezidivrate durch selektive Wirkung auf C. difficile

Im Einklang mit weiteren kürzlich aktualisierten internationalen Leitlinien2,3 schlägt die Konsultationsfassung zur S2k-Leitlinie nun erstmalig Fidaxomicin als präferierte Erstlinientherapie der CDI vor.1, In den vergangenen Jahren hatten randomisierte kontrollierte Studien zunehmend gezeigt, dass der frühere Goldstandard Metronidazol der Behandlung mit Vancomycin beim Therapieansprechen signifikant unterlegen war.1 Fidaxomicin hingegen hat ähnlich gute Ansprechraten wie Vancomycin, aber darüber hinaus eine signifikant reduzierte Rezidivrate.1 Dies wird auf die deutlich spezifischere Wirkung von Fidaxomicin auf C. difficile zurückgeführt, was die Aufrechterhaltung der Diversität der Mikrobiota begünstigt und damit die Rezidivrate und die Selektion multiresistenter Bakterien reduzieren kann.1

Die Konsultationsfassung zur aktualisierten S2k-Leitlinie schlägt daher vor: Die Primärtherapie soll mit Fidaxomicin (Dificlir®) 2 x 200 mg / Tag p. o. erfolgen oder – falls nicht verfügbar – alternativ mit Vancomycin 4 x 125 mg / Tag p. o. über 10 Tage.1 Da nach initialer Behandlung mit Metronidazol oder Vancomycin in ca. 20 % der CDI-Fälle Rezidive auftreten, wird insbesondere bei erhöhtem Rezidivrisiko Fidaxomicin empfohlen.1 Das relative Risiko für ein weiteres Rezidiv nach Fidaxomicin zeigte sich um nahezu 50 % geringer als nach Vancomycintherapie.1 Als Sekundärprophylaxe kann Bezlotoxumab (einmalig 10 mg/kg KG i. v.) ergänzt werden.1 Bei multiplen Rezidiven kann ein fäkaler Mikrobiotatransfer (FMT) im Anschluss an eine Standardtherapie erfolgen.1

1 Manthey C et al. Update S2k-Leitlinie Gastrointestinale Infektionen, Juni 2023, AWMF-Registernummer: 021 – 024, Konsultationsfassung

2 Van Prehn J et al. Clin Microbiol Infect 2021; 27 (Suppl 2): S1-S21

3 Johnson S et al. Clin Infect Dis 2021; 73: e1029-e1044"
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