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string(6509) "Wiesbaden, 6. Mai 2025 – Clostridioides difficile-Infektionen (CDI) sind eine der häufigsten Ursachen infektiöser, nosokomialer Diarrhö und werden zunehmend auch ambulant erworben.1 Von 2018 bis 2022 sanken die Fallzahlen zwar – doch seit 2023 nehmen besonders die schweren und rekurrenten Fälle in Deutschland wieder zu.2 „Therapieziel muss neben der effektiven Behandlung der akuten Infektion die Vermeidung von Rezidiven sein“1, betonte Prof. Dr. Andreas Stallmach (Jena) beim Symposium von Tillotts während des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM).
Ein Haupttreiber der CDI ist der Gebrauch von Antibiotika, die – oft kombiniert mit Protonenpumpeninhibitoren (PPI) – für eine Dysbiose der Darm-Mikrobiota verantwortlich sein können.1,3 „Mehr als 36 Millionen Packungen wurden 2023 in Deutschland verschrieben.4 Wenn nur 10 % der Patienten eine Antibiotika-assoziierte Durchfallerkrankung bekommen und davon 20 % eine Infektion mit C. difficile haben, macht das 722.000 CDI-Fälle im Jahr“, berichtete Prof. Stallmach. „15 bis 20 % der CDI-Patienten erleiden zudem Rezidive, bei immunsupprimierten Patienten sogar jeder zweite.“1,5
Rekurrierende CDI geht mit einem hohem Risiko für Komplikationen und letale Verläufe sowie einer erheblichen finanziellen Belastung für das Gesundheitswesen einher.6,7 „Wird nicht leitliniengerecht behandelt, kann das Leben kosten“8, so Prof. Stallmach. Fidaxomicin (DIFICLIR®) gilt nach den aktualisierten nationalen und internationalen Empfehlungen besonders bei erhöhtem Rezidiv-Risiko als Mittel der 1. Wahl.1,9,10 Bei geringem Rezidiv-Risiko kann Vancomycin verschrieben werden.1,9,10 Die Empfehlung für den Einsatz von Metronidazol wurde hingegen deutlich eingeschränkt.1,9,10
Ein Alter über 65 Jahre und internistische Komorbiditäten (darunter auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, CED) oder frühere CDI-Episoden erhöhen das Risiko für eine C. difficile-Infektion – und vor allem ältere Menschen sind gefährdet, eine schwere CDI oder Rezidive der Erkrankung zu entwickeln.1 „Mit zunehmendem Alter werden wir vulnerabler. Multimorbidität nimmt zu und mit der Immunseneszenz steigt auch die Anfälligkeit für Infektionen“, betonte Prof. Dr. Ursula Müller-Werdan (Berlin). „Bei älteren Patienten mit Diarrhö sollte daher frühzeitig auf CDI getestet werden, insbesondere nach einer Antibiotikatherapie oder Hospitalisierung innerhalb der letzten 3 Monate.“1
Eine Arbeitsgruppe um Dr. Sina Hopff (Köln) hat bei Risikopatienten die Behandlung rekurrenter CDI-Fälle in einer aktuellen Register-Studie an zwei universitären Standorten in Deutschland untersucht. Im Fokus standen die klinische Effektivität von Fidaxomicin im Vergleich zu Vancomycin bei der Vermeidung von CDI-Rezidiven sowie gesundheitsökonomische Aspekte. „In diesem Risikokollektiv hat sich die Überlegenheit von Fidaxomicin mit Blick auf die Rezidivreduktion erneut bestätigt – bei ähnlichen direkten Gesamtbehandlungskosten“, so Dr. Hopff.
Abb. 1: Empfehlungen für die spezifische Therapie einer CDI: Algorithmus auf Basis der aktuellen DGVS-Leitlinie.11 Grafik: Tillotts (erhältlich über wissen.tillotts.de).
1 Manthey CF et al. Z Gastroenterol 2024; 62(7):1090-1149.
2 Robert Koch Institut (Hrsg.) Epidemiologisches Bulletin 16 vom 17.04.2025, gesichtet am 25.04.2025.
3 Moreels N et al. J Antimicrob Chemother 2024; 79(3):608-616.
4 Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), Pressemitteilung vom 19.02.2025, gesichtet am 25.04.2025.
5 Tricotel A et al. BMC Infect Dis 2024; 24(1):357.
6 Vehreschild M et al. Infection 2023; 51(6):1695-1702.
7 Wingen-Heimann S et al. Clin Microbiol Infect 2023; 29(5):651.e1-651.e8.
8 Patel I et al. J Antimicrob Chemother 2017; 72(2):574-581.
9 Johnson S et al. Clin Infect Dis 2021; 73:e1029-e1044.
10 Van Prehn J et al. Clin Microbiol Infect 2021; 27 (Suppl 2):S1-S21.
11 Lübbert C, Vehreschild MJGT, Vogelmann R. Management von Clostridioides difficile-Infektionen (CDI) – Update zur aktualisierten S2k-Leitlinie Gastrointestinale Infektionen. In: Therapie Report spezial, März 2024. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart, pp1-16 plus Therapie Card. ISSN 2570-4591."
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