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  string(6582) "Berlin (Deutschland), 15. Mai 2023 – Clostridioides-difficile-Infektionen (CDI) können töten.[1] Sie sind oft mit Rezidiven und schweren Verläufen sowie hohen Kosten verbunden und besonders für multimorbide, ältere und andere vulnerable Patienten bedrohlich.[2] Um ein genaueres Bild der epidemiologischen Lage in Deutschland zu erhalten, wurden nun verschiedene Datenbanken für die Jahre 2010-2019 analysiert2: Es gibt Licht und Schatten.

[caption id="attachment_5925" align="alignright" width="200"]Abb. 1: Trends der hospitalisierten CDI-Fälle/100.0000 Einwohner/Jahr aus den vier deutschen Surveillance-Systemen RKI (schließt nur schwere Fälle ein), LUA (schließt auch nicht hospitalisierte Fälle ein), CDAD-KISS und der deutschen GBE-Bund Datenbank, verglichen mit den Daten aus dem US Centers for Disease Control and Prevention Emerging Infections Program (US CDC EIP).4,2 Abb. 1: Trends der hospitalisierten CDI-Fälle/100.0000 Einwohner/Jahr aus den vier deutschen Surveillance-Systemen RKI (schließt nur schwere Fälle ein), LUA (schließt auch nicht hospitalisierte Fälle ein), CDAD-KISS und der deutschen GBE-Bund Datenbank, verglichen mit den Daten aus dem US Centers for Disease Control and Prevention Emerging Infections Program (US CDC EIP).4,2[/caption]

Eine kontinuierliche Überwachung der CDI-Fälle ist erforderlich, um eine genauere Kenntnis zur Epidemiologie zu erhalten und die Prävention und Bekämpfung der Krankheit zu unterstützen.[3] In Deutschland gibt es derzeit vier Systeme, welche die CDI-Last an Krankenhäusern auf unterschiedliche Weise erfassen und veröffentlichen.2,[4] Erstmals wurden deren Daten nun landesweit zusammengeführt und untereinander, mit Daten zu anderen verbreiteten Infektionserkrankungen sowie mit Daten aus den USA verglichen.2

Trotz unterschiedlicher Surveillance-Methodiken sind die Inzidenzen und Trends der gemeldeten Daten im Zeitverlauf ähnlich:2 Die bevölkerungsbezogene Inzidenz von CDI in Krankenhäusern stieg seit 2010 an, erreichte 2013 einen Spitzenwert von über 137/100.000 und ging dann auf 81/100.000 im Jahr 2019 zurück.2 Grund dürften u.a. erfolgreiche Bemühungen um eine bessere Hygiene, Infektionsprävention und zum Antibiotic Stewardship gewesen sein.2

CDI: Viele Krankenhaustage 

Die bevölkerungsbezogene Inzidenz der schweren CDI lag zwischen 1,4 und 8,4/100.000 pro Jahr.2 Die Rezidivrate lag zwischen 5,9 und 6,5 %.2 Pro Jahr gab es mehr als 1.000 CDI-Todesfälle, mit einem Spitzenwert von 2.666 Todesfällen im Jahr 2015.2 Die kumulierten CDI-Patiententage (PD) lagen zwischen 204.596 und 355.466 pro Jahr und übertrafen damit in den meisten Jahren die kumulierten PD für Influenza und Herpes zoster.2

[caption id="attachment_5927" align="alignleft" width="200"]Abb. 2: CDI-bedingte Gesamt-Patiententage (PD) im Vergleich zur PD für Influenza (ICD-10 J09 und J10) und Herpes zoster (ICD-10 B02) pro Jahr 2010-2019 (Quelle: GBE-Bund).2  Abb. 2: CDI-bedingte Gesamt-Patiententage (PD) im Vergleich zur PD für Influenza (ICD-10 J09 und J10) und Herpes zoster (ICD-10 B02) pro Jahr 2010-2019 (Quelle: GBE-Bund).2[/caption]

Die Häufigkeit von Krankenhauseinweisungen mit CDI pro 100.000 Einwohnern war in Deutschland 2,5-mal höher als in den USA, wo die Krankheit als „akute Bedrohung“ anerkannt ist, was ein sofortiges und konsequentes Handeln aller Beteiligten im Gesundheitswesen erfordert.2 Patienten blieben wegen CDI in den USA durchschnittlich 5,4 Tage im Krankenhaus, während es in Deutschland 10,1 Tage waren – obgleich Krankenhausaufenthalte ein bekannter Risikofaktor für CDI sind.2

Noch immer unterdiagnostiziert

Die Studie zeigt, dass es umfassende Daten zur CDI-Last in Deutschland gibt. Allerdings weisen die Autoren auch darauf hin, dass an deutschen Krankenhäusern aufgrund unvollständiger Stuhlproben und Tests viele CDI-Fälle noch immer nicht erkannt werden.2 Zudem regen sie die Einführung eines nationalen Surveillance-Systems für ambulant behandelte CDI an. Dies könnte dazu beitragen, die Belastung durch CDI vollständiger zu beschreiben und das Bewusstsein der Ärztinnen und Ärzte weiter zu schärfen.2

 

Veranstaltungshinweis: Informationen zum interdisziplinären Management dificiler Infektionen (IMDI): Besuchen Sie den Tillotts IMDI-Convent am 2. und 3. Juni 2023 in Berlin-Schönefeld: www.imdi-convent.de
Zertifiziert mit 11 CME-Punkten durch die Landesärztekammer Brandenburg und 9 iCME-Punkten durch die Akademie für Infektionsmedizin e.V..

 

[1] GBD 2016 Diarrhoeal Disease Collaborators. Lancet Infect Dis 2018;18:1211-1228.

[2] Brestrich G et al. Infect Dis Ther 2023;12(4):1057-1072.

[3] Kuijper E J et al. Clin Microbiol Infect 2006;12 (Suppl 6):2-18.

[4] Robert Koch Institut (RKI), Gesundheitsberichterstattung Bund (GBE), Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System für Clostridium difficile assoziierte Diarrhö (CDAD-KISS), Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen (LUA)"
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