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  string(5556) "Die mikroskopische Kolitis (MC) ist unterdiagnostiziert und noch immer vernachlässigt. Betroffene Patienten leiden „unnötig und viel zu lange“ – dabei lässt sich die Erkrankung gut behandeln. Zu diesem Ergebnis kam ein Expertentreffen in Deutschland.  

Berlin, 21 September 2018 – Patienten haben oft einen langen Leidensweg hinter sich, bis die Diagnose mikroskopische Kolitis (MC) gestellt wird. Nicht selten geraten Betroffene aufgrund der ständigen Angst vor Stuhlinkontinenz in die soziale Isolation. „Die Ursachen können von Scham beim Patienten bis zur Unkenntnis des Krankheitsbildes bei Ärzten reichen“, so die gemeinsame Einschätzung einer Expertengruppe, die sich zum Thema „Mikroskopische Kolitis: Standards und Neuerungen in der Therapie“ auf Einladung von Magdalena Kritikos, Geschäftsführerin von Tillotts Pharma Deutschland, in Frankfurt traf.

„Urgency“-Stuhlinkontinenz & nächtliche Diarrhö

Wässrige, nicht-blutige Durchfälle, die auch nachts auftreten, bestimmen das klinische Bild der MC.  Weitere Merkmale sind eine erhöhte Stuhlfrequenz, evtl. abdominale Schmerzen, Müdigkeit, Gewichtsverlust und eine „Urgency“-Stuhlinkontinenz mit plötzlichem Stuhldrang. „Die MC wird als aktiv bewertet, wenn die Stuhlanzahl pro Tag ≥ 3 oder der wässrige Stuhl pro Tag ≥ 1 beträgt“, erklärt Prof. Dr. med. Stephan Miehlke vom Magen-Darm-Zentrum in Hamburg-Eppendorf. Bekannte Risikofaktoren für eine MC sind weibliches Geschlecht, höheres Alter, Rauchen und die Anwendung bestimmter Medikamente (z. B. NSAR, PPI). Bei einigen Patienten liegen weitere Autoimmunerkrankungen vor (z. B. rheumatoide Arthritis). „Zu berücksichtigen ist eine Symptomüberlappung zum Reizdarmsyndrom (RDS)“, hebt Prof. Miehlke hervor: Bis zu 40 % der MC-Patienten erfüllen Kriterien des RDS und umgekehrt – „die Prävalenz der MC bei Patienten mit RDS-Diagnose liegt vermutlich bei rund 10 %“, gibt Miehlke zu bedenken. Wichtigstes Abgrenzungskriterium der MC gegen das RDS ist die nächtliche Diarrhö.

Stufenbiopsien des Kolons sind obligat

Zur Abklärung unklarer Durchfälle werden zwar häufig Koloskopien durchgeführt, aber viel zu oft ohne Biopsien. „Der Koloskopie-Befund zeigt bei den meisten Patienten keine mukosalen Auffälligkeiten“, erklärt der Präsident der European Microscopic Colitis Group (EMCG), Dr. Andreas Münch vom Universitätsklinikum in Linköping, Schweden. Für die Diagnose MC sei daher eine konsequente Biopsierung notwendig, so Münch. Histologisch werden bei der MC eine kollagene (verstärktes Kollagenband), eine lymphozytäre (erhöhte Lymphozytenzahl) und eine inkomplette (definierte „Cut-offs“ der beiden erstgenannten werden knapp nicht erreicht) Form unterschieden. „Nicht alle Pathologen sind für dieses Krankheitsbild ausreichend sensibilisiert“, so die Erfahrung der Experten. Routinemäßig wird in der Histologie eine HE-Färbung durchgeführt, die jedoch v.a. bei der lymphozytären Form der MC nicht in allen Fällen ausreicht. Eine CD-3-Färbung findet oft nicht statt.

Budesonid hat sich als effektiv erwiesen

„MC ist eine dankbare Krankheit: Wenn die Diagnose feststeht, kann den meisten Patienten mit Budesonid gut geholfen werden“, resümiert Dr. Münch, der selber rund 300 MC-Patienten betreut. Die erzielte Zulassung des Präparats Entocort® zum Einsatz sowohl bei der lymphozytären als auch bei der kollagenen Form der MC sei dabei ein weiterer wichtiger Schritt, betont der Experte. Rückfälle sind nach Absetzen von Budesonid häufig. „In diesem Fall kann eine Dauertherapie mit der niedrigsten effektiven Budesonid-Dosis abgewogen werden“, so Münch. Den Experten wurde auch ein Online-Forschungsregister für neue MC-Krankheitsfälle vorgestellt: Aktuell nehmen daran 16 Zentren aus neun europäischen Ländern teil (weitere Informationen unter www.emcg-ibd.eu). Für Patienten stellt die Firma Tillotts Pharma eine deutschsprachige Informationsseite unter www.mikroskopischekolitis.de zur Verfügung. Bericht: Dr. med. Anja Lütke, Ratekau.   Tillotts Pharma ist spezialisiert auf die Behandlung von Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts. Im Fokus stehen chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, mikroskopische Kolitis sowie ein Präparat zur Vorbereitung der Darmspiegelung. Tillotts engagiert sich als kompetenter und zuverlässiger Partner für die Gesundheit des Verdauungssystems und entwickelt innovative Lösungen zur Verbesserung der Lebensqualität der Patienten. Die Tillotts Pharma GmbH mit Sitz in Berlin und Rheinfelden (Baden) ist eine Tochter der Schweizer Tillotts Pharma AG. Mehr als 300 Mitarbeiter weltweit koordinieren die Entwicklung und Produktion, Ein- und Auslizensierung sowie die Vermarktung der Medikamente und Therapielösungen über Partner und eigene Niederlassungen in über 65 Ländern. Tillotts ist ein Unternehmen der japanischen Pharma-Gruppe Zeria. Weitere Informationen: www.tillotts.de und www.zeria.co.jp/english" ["post_title"]=> string(98) "Wässriger Durchfall lässt sich oft behandeln - Aufklärung zur mikroskopischen Kolitis gefordert" ["post_excerpt"]=> string(0) "" ["post_status"]=> string(7) "publish" ["comment_status"]=> string(6) "closed" ["ping_status"]=> string(6) "closed" ["post_password"]=> string(0) "" ["post_name"]=> string(49) "aufklaerung-zur-mikroskopischen-kolitis-gefordert" ["to_ping"]=> string(0) "" ["pinged"]=> string(0) "" ["post_modified"]=> string(19) "2024-04-18 15:04:44" ["post_modified_gmt"]=> string(19) "2024-04-18 14:04:44" ["post_content_filtered"]=> string(0) "" ["post_parent"]=> int(0) ["guid"]=> string(51) "https://www.tillotts.de/?post_type=news&p=4472" ["menu_order"]=> int(0) ["post_type"]=> string(4) "news" ["post_mime_type"]=> string(0) "" ["comment_count"]=> string(1) "0" ["filter"]=> string(3) "raw" }