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string(5349) "Clostridioides difficile-Infektionen (CDI) können lebensbedrohlich sein, vor allem für ältere Menschen.1 Das zeigt eine neue Evaluation der Deutschen Analysedatenbank (DADB) mit Abrechnungsdaten von über 4 Millionen gesetzlich Krankenversicherten.1 Von 2017 bis 2022 sanken zwar die Fallzahlen und die Häufigkeit von Rekurrenzen.1 Doch 16-19 % der Betroffenen verstarben innerhalb von 30 Tagen.1 Kam es zu wiederholten Infektionen, stieg die 1-Jahres-Gesamtmortalitätsrate sogar auf 43-64 %.1 Dies unterstreicht, wie wichtig die Prävention von Rezidiven bereits bei der Erstbehandlung ist.1 Aktuelle Leitlinien empfehlen Fidaxomicin als 1. Wahl, insbesondere bei Patienten mit erhöhtem Risiko für ein Rezidiv.2,3,4
Leipzig, 25. September 2025 – Beim Kongress Viszeralmedizin 2025 stellte der Letztautor der Studie, Prof. Dr. med. Christoph Lübbert (Leipzig), die Studienergebnisse erstmals im Rahmen eines Symposiums von Tillotts vor. 9.085 CDI-Fälle bei Erwachsenen im Untersuchungszeitraum 2017-2022 wurden analysiert.1 Rund 38 % der Gesamtfälle hatten einen schweren Verlauf gemäß Definition des Infektionsschutzgesetzes (IfSG §6).1 Die Sterblichkeit stieg mit der Anzahl der Rezidive, was die Notwendigkeit wirksamer Präventions- und Behandlungsstrategien unterstreicht.1 Die 1-Jahres-Mortalität bei CDI-Patienten war 1,9- bis 2,1-mal höher als in der Kontrollgruppe, wobei ein höheres Alter (≥ 65 Jahre) der stärkste Prädiktor war.1
Die Erstrezidivrate fiel im untersuchten Zeitraum von 15 % auf 11 % und die Zweitrezidivrate von 20 % auf 15 %.1 Bemerkenswert: Nur 10-15 % aller Rekurrenzen waren auch als solche codiert worden (ICD-10-GM-Code U69.4).1 Dies deutet laut den Studienautoren darauf hin, dass wiederkehrende C. diff.-Infektionen in Routinedaten möglicherweise unterkodiert oder im Verlauf der Patienten-Journey inkonsistent dokumentiert sind.1 Etwa 43 % aller Rezidive wurden ambulant behandelt.1 Dieses Ergebnis steht im Einklang mit dem anhaltenden Trend zur ambulanten Versorgung im deutschen Gesundheitswesen.1 Es unterstreicht jedoch auch die Bedeutung der Umsetzung aktueller Leitlinien, um eine effektive, evidenzbasierte Behandlung der Infektionen mit Clostridioides difficile in allen Versorgungsbereichen sicherzustellen.1
Im ambulanten Setting zeigten sich deutliche Veränderungen der CDI-Behandlungsmuster (die in der Klinik verabreichten Medikamente waren im Datensatz nicht ersichtlich):1 Bei Neuerkrankungen ging der Metronidazol-Einsatz von 79 % auf 53 % zurück, die Vancomycin-Verschreibungen stiegen von 18 % auf 39 %.1 Im Jahr 2022 wurden 72 % der ersten CDI-Rezidive mit Vancomycin, 20 % mit Metronidazol und 2 % mit Fidaxomicin behandelt.1 Trotz Leitlinienempfehlungen erhielten nur 8 % der Patienten mit einem Zweitrezidiv Fidaxomicin.1 Da das Schmalspektrum-Antibiotikum im Vergleich zu Vancomycin eine niedrigere Rezidivrate zeigt, empfehlen die Fachgesellschaften Fidaxomicin (DIFICLIR®) mittlerweile auch ab der initialen CDI-Episode als Erstlinientherapie, besonders bei Patienten mit erhöhtem Rezidivrisko.2,3,4
1 Seiffert A et al. Infect Dis Ther. 2025 Sep 1. doi: 10.1007/s40121-025-01223-1. Online ahead of print.
2 Johnson S et al. Clin Infect Dis 2021; 73:e1029-e1044.
3 Van Prehn J et al. Clin Microbiol Infect 2021; 27 (Suppl 2):S1-S21.
4 Lübbert C et al. Thieme Therapie Report Spezial, März 2024; 1-16 (nach Manthey CF et al. Z Gastroenterol 2024; 62(7):1090-1149).
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Abb. 1: Empfehlungen für die spezifische Therapie einer Clostridioides difficile-Infektion (CDI): Algorithmus auf Basis der aktuellen DGVS-Leitlinie (Grafik nach Lübbert C, Verhreschild MJGT, Vogelmann R, 2024)4. Quelle: Tillotts (erhältlich über wissen.tillotts.de).[/caption]"
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